Der klassische Virus ist ein Schadprogramm, das auf einem System einen Programmcode ausführt der zu unerwünschten Aktionen führt. So können Passwortdateien ausspioniert werden, oder Systeme missbraucht werden um illegale Aktionen durchzuführen. Im Extremfall kann ein Virus zur vollständigen Zerstörung eines Systems führen, aber funktioniert das auch mit Handys?
Leider muss die Antwort auf diese Frage positiv ausfallen. Handyviren haben, dank Bluetooth und Java, mittlerweile Einzug auf modernen Handys gefunden. Ausspionierte SMS und Telefonbücher sind dabei das kleinste Problem.
Die Geschichte des Handyvirus
Vor einigen Jahren sorgte ein kleines Programm namens Bloover für Furore, dieses Programm nutzte eine Sicherheitslücke im Bluetooth System, der betroffenen Handys, um Telefonbücher und SMS auszuspionieren. ebenfalls kleine Systemänderungen wie Begrüßungstexte waren möglich. Das gefährliche dabei war die Möglichkeit die Standardrufnummer zu ändern, oder sogar einen Telefonanruf zu initiieren. Diese anrufe konnten dann z.B. auf Mehrwertnummern getätigt werden, und wurden somit sehr teuer. Als besonders gefährdet galten damals große Menschenmengen wie sie üblicherweise an großen Bahnhöfen oder Flughäfen auftreten. Reelle Bedrohungen starteten 2004 mit dem Handywurm Cabir.
Die heutige Bedrohung
Auch heute sind entsprechende Menschenansammlungen noch eine sehr große Gefahr. Aktuelle Recherchen haben ergeben, dass sich Handyviren, gerade bei der Fußball WM 2006, und der Handball WM 2007 stark verbreitet haben. Während der Handywurm Cabir noch recht ungefährlich war, dieser versuchte sich lediglich. via Bluetooth zu verbreiten, sind heutige Handyviren wesentlich gefährlicher. Man nehme nur einmal an, ein Programmcode wäre gezwungen sich selbst 10-mal zu replizieren, und danach seinen Wirt auszuschalten. Eine gelöschte Software kann teuer werden, und bis zur kompletten Zerstörung eines Handys führen. Sicherlich ist die Reichweite von Bluetooth Chips mit 10 bis maximal 15 Metern stark begrenzt, aber es ist fraglich wie lange es dauert bis diese Technik ausgebaut wird. Ebenfalls gefährlich kann es werden wenn der Handyvirus durch Bluetooth auf Computer, und an Drucker gerät!
So schützt man sich
Einfache Maßnahmen können vor Handyviren schützen. So ist es Ratsam seinen Bluetooth Chip nur dann zu aktivieren wenn es wirklich notwendig ist. Ebenfalls sind von führenden Herstellern mittlerweile mobile Virenscanner verfügbar. Diese kosten meist nicht viel, können aber das Leben ihres Endgerätes retten! Deshalb nehmen sie Handyviren nicht auf die leichte Schulter, sie sind eine reelle Bedrohung!